Cokalp Group, Hildesheim mit SEHON Lackierkabinen
Fahri und Kerem Cokalp haben in Hildesheim bei Hannover über 8 Mio. Euro in ein neues modernes Lackier- und Karosseriezentrum investiert. Auf einem über 13.000 qm Gelände ist innerhalb von 3 Jahren eines der größten freien Lackier- und Karosseriezentren Deutschlands entstanden.
Der weiter bestehende Stammbetrieb „Auto-Lackstudio“, der seit Ende 1993 von Fahri Cokalp gegründet und erfolgreich aufgebaut wurde, verzeichnet seit seinem Bestehen von Jahr zu Jahr enorme Wachstumsraten und war an seine Kapazitätsgrenzen gestoßen. Um alle Kundenaufträge termingerecht zu bearbeiten, musste im bestehenden Betrieb in den letzten Jahren sogar im 3-Schicht-Betrieb gearbeitet werden.
Diese Kapazitätsengpässe, aber auch der geplante Generationswechsel von Fahri Cokalp auf seinen Sohn Kerem Cokalp hat die Familie Cokalp veranlasst, ein in der Nähe des Stammbetriebs liegendes Gelände zu kaufen und darauf einen supermodernen neuen Betrieb mit den Geschäftsbereichen Lack, Karosserie, Mechanik und Reifen zu bauen.
Seit vielen Jahren arbeitet das Unternehmen erfolgreich für Privat- und Industriekunden, Autohäuser, Leasinggesellschaften, Versicherungen und Firmenflotten. Ein weiterer wichtiger Geschäftsbereich sind Lackierungen von Anbauteilen für Sonderausstattungen, Prototypen sowie Messe- und Ausstellungsfahrzeuge für einen führenden Automobilhersteller. Diese Aufgaben erfordern höchste Qualität und Präzision, die weit über den Anforderungen von normalen Serien- und Reparatur-Lackierungen liegen.
Die Nähe zur Automobilindustrie zeigt sich nicht nur in der technischen Ausstattung, sondern vor allem auch in der Prozessorientierung des Gesamtbetriebs, dessen Workflow auf maximale Effizienz und Wirtschaftlichkeit ausgelegt wurde. Dadurch können täglich bis zu 50 Fahrzeuge den 3.200 qm großen Werkstattbereich durchlaufen.
Besonderen Wert haben Fahri und Kerem Cokalp nicht nur auf perfekte Prozesse, sondern vor allem auch auf größtmögliche Energie- und Umweltfreundlichkeit des neuen Betriebs gelegt, die einen Großteil der Mehrkosten von über 2 Mio. Euro ausgemacht haben. Für den Neubau waren ursprünglich 6 Millionen Euro statt 8 Millionen Euro geplant.
Rund 90 Prozent des Strombedarfs werden aus einem eigenen Blockheizkraftwerk in Verbindung mit einer Fotovoltaik-Anlage erzeugt. Die von der Kraftwärmekopplung (BHKW / Fotovoltaik) erzeugte Wärme / Energie wird über einen 10 000 Liter Pufferspeicher (Wasser) zur Energieversorgung aller technischen Anlagen, zur Erwärmung von Brauchwasser und die Gebäudeheizung genutzt. Die restlichen zehn Prozent des Energiebedarfs müssen die Betreiber von den Stadtwerken zukaufen, um das Kraftwerk in Gang zu setzen.
Die technische Ausstattung des neuen Lackier- und Karosseriezentrums stammt überwiegend von SEHON innovative Lackieranlagen aus Gechingen bei Stuttgart. Kernstücke sind 2 Energie sparende Hightech-Lackierkabinen SE-PROFESSIONAL FUTURA 8,50 m x 5 m mit integriertem Trockner, u.a. jeweils ausgestattet mit einer hocheffizienten Ganzjahres-Wärmerückgewinnung mit stufenloser Bypass-Steuerung, automatischer Druckregelung, automatischen Luftmanagement und einem zusätzlichen Ablüftsystem. Daneben kommen noch zwei weitere SEHON-Trocknungskabinen zum Einsatz.
Um den Durchsatz zu erhöhen und Arbeitsabläufe effektiv zu gestalten, wurden von SEHON nach speziellen Anforderungen der Cokalp Group zusätzlich zwei separate Teile-Trockner und eine eigenständige Füllerkabine entwickelt und in die Prozesskette integriert. Auch der Farbmischraum wurde von SEHON geliefert.
Ebenfalls im Einsatz ist eine besondere Druckluftaufbereitungstechnologie, der SEHON SE-AIRCOMMANDER, der beim Lackieren optimale Oberflächen, weniger Overspray, weniger Energie und weniger Lackverbrauch garantiert. In der Folge können Finisharbeiten auf ein Minimum reduziert werden. Praxisbeispiele belegen bis zu 80 % weniger Nacharbeiten.
Laut Kerem Cokalp hat man sich für den schwäbischen Hersteller wegen der fortschrittlichen und zukunftssicheren Technologie entschieden. Außerdem konnte SEHON wichtiges Know-how bei der Planung und Gestaltung von prozess- und energieoptimierten modernen Lackierbetrieben, insbesondere beim Einsatz von BHKW und Fotovoltaik und der Workflow-Planung einbringen.
Ein großer Unterschied im Workflow im Vergleich zu traditionellen Betrieben ist, dass bei Cokalp mit 2 Karosserieabteilungen gearbeitet wird. Vereinfacht dargestellt steht bei Cokalp ein Karosseriebereich am Anfang der Prozesskette, um das Fahrzeug zu demontieren, ein zweiter Karosseriebereich befindet sich am Ende der Prozesskette, um das Fahrzeug wieder zusammen zu bauen. Zwischen beiden Bereichen liegt der Lackier- und Trocknungsbereich. Durch diese Anordnung können Fahrzeuge und Fahrzeugteile in einem einzigen durchgängigen Prozess nach dem Fließbandprinzip durch die 105 m lange Halle ohne Umwege und Hindernisse von der Vorbereitung bis zum Finish gesteuert werden. Dadurch kann der Betrieb schnell und wirtschaftlich arbeiten.
Vor dem eigentlichen Werkstatt-Bereich befindet sich an einer Hauptverkehrsstraße das moderne 1.000 qm große Kundenzentrum mit Wartebereich und Dialogannahme, Autovermietung, Schulungszentrum und der Verwaltung. Außerdem bietet das neue Leistungs- und Kompetenzzentrum neben Lack + Karosserie dazu passende Dienstleistungen wie TÜV-Untersuchungen, Inspektionen nach Hersteller-Vorgaben und ein Reifenzentrum samt Einlagerungsservice.
Zusammen mit dem weiter bestehenden Stammhaus werden in Zukunft bei Cokalp rund 100 Mitarbeiter/innen beschäftigt sein. Für das neue Karosserie- und Lackierzentrum sucht das expandierende Unternehmen daher bundesweit weitere qualifizierte Mitarbeiter wie zum Beispiel Fahrzeuglackierer und Karosseriebauer.
Nicht ganz ohne Stolz präsentiert Kerem Cokalp sein neues Unternehmen: „Mit unserem neuen Betrieb haben wir eine neue Dimension eines unabhängigen familiengeführten Lackier- und Karosseriezentrums geschaffen. Dieses Unternehmen ist in seiner Philosophie, Größe, Ausrichtung, Struktur, Angebotsvielfalt, Leistungsfähigkeit, Umweltfreundlichkeit und Zukunftsorientierung einmalig. Dafür danke ich besonders meinem Vater, der diese Firma vor über 22 Jahren gegründet und durch jahrelange harte Arbeit so erfolgreich gemacht hat. “